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Presse aus 2011
Doppelte Ladenzahl verdreifacht Entwicklergewinn
Was man immer ahnte, belegen exklusive Berechnungen von Monika Walther von der HafenCity Universität Hamburg für die Immobilien Zeitung: Je mehr Läden ein Shoppingcenterentwickler bauen kann, desto rentierlicher ist es für ihn. Wer bei identischer Mietfläche die Zahl der Geschäfte von 40 auf 80 verdoppelt, verdreifacht seinen Trading-Profit von 7, 7% auf 23%. Eine Konstellation, die für kleinere Städte gefährlich werden kann, da innerstädtische Center nicht selten mehr neue Shops bringen, als sämtliche la-Lagen der Stadt aufbieten können, und so zur besten Geschäftslage werden.

Große Fonds greifen nach den Flachmännern
Der Kauf des Wiesbadener Äppelallee-Centers durch eine offenen Fonds von Union Investment zeigt: Zu Einkaufszentren veredelte Fachmärkte sind ein Produkt für risikoscheue Core-Investoren geworden. Bis vor drei Jahren war der real (früher Wal Mart) in der Wiesbadener Äppelallee ein gewöhnliches SB-Warenhaus. Dann übernahm der Hamburger Entwickler Newport die Immobilie, erweiterte sie um eine Mall, satttelte eine Etage drauf und gewann MediaMarkt als zusätzlichen Ankermieter (für die Vermietung des Centers und Mietveträgen mit zwei Metro-Töchtern ist der Flachmann nun ein Produkt für eine offenen Immobilienfonds.
[…] Für Insider kommt die Transaktion nicht überraschend. „Ich spüre seit einem halben Jahr, dass Investoren, die Fachmärkte früher ablehnten, sich deutlichst auf diesen Immobilientyp fokussieren“, sagt der auf Fachmärkte spezialisierte Makler Uwe Hillemeyer.

Ein Stück Fußgängerzone auf der grünen Wiese
Das Interesse von Immobilieninvestoren an Fachmarktzentren steigt. Einer der Gründe: Sie werden Einkaufszentren immer ähnlicher. „Früher war C&A auf der grünen Wiese nicht denkbar, heute haben wir die ganz oft als Mieter“. Thomas Kuhlmann, Vorstand der auf die Entwicklung von großflächigen Einzelhandelsimmobilen (Baumärkte etc.) spezialisierten Hahn-Gruppe, beschreibt einen Trend: Mieter, die früher auf die Innenstadt abonniert schienen, mieten inzwischen auch außerhalb.
[…] „Hybride Malls enstehen oft dort, wo Handelsflächen produziert wurden, die heute zu groß sind. Das kann ein SB-Warenhaus sein, aber auch ein Bau- oder Möbelmarkt“, sagt Makler Uwe Hillemeyer
