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Presse aus 2025
Action überrollt den Einzelhandel
Doch was ist die Erfolgsformel hinter den Zahlen? Warum setzen die Niederländer auf gleicher Fläche vier- bis fünfmal so viel um wie Rivalen wie Tedi und Kik? Und was sind die langfristigen Ziele von Action und der Private-Equity-Gesellschaft 3i, die nun schon mehr als 14 Jahre ihre Beteiligung hält? Das Handelsblatt hat über Wochen recherchiert, interne Unterlagen ausgewertet und mit Insidern gesprochen. Sie geben Einblicke in die Strategie einer Profitmaschine – und zeigen, wer wie viel an ihr verdient. Die Niederländer Gerard Deen und Rob Wagemaker gründeten Action 1993. Die Freunde bauten ihren Trödelladen im nordholländischen Enkhuizen zum ersten Action-Markt um. Sie adaptierten den Discountgedanken, wie ihn einst die Aldi-Gründer Karl und Theo Albrecht in den 1950er-Jahren in Deutschland erfunden hatten: wenige Produkte, niedrige Preise, effiziente Logistik. Doch während die deutschen Discounter Aldi und Lidl auch eigene Immobilien entwickeln, verzichteten die Action-Gründer auf Kauf, um weniger Kapital zu binden. Stattdessen eröffneten sie Standorte, indem sie frei werdende Flächen pachteten. „Man hat schon früh eine Grundsatzentscheidung getroffen, keine eigene Projektentwicklung aufzubauen“, sagt ein Ex-Action-Manager. 2009 wagten die Gründer die Expansion nach Deutschland, eröffneten die erste Filiale in Schüttorf nahe der deutsch-niederländischen Grenze, später in Osnabrück (2010) und in Cloppenburg (2011). Doch die große Expansion startete erst, als der britische Finanzinvestor 3i im Jahr 2011 die Mehrheit an Action übernahm. Schritt für Schritt erweiterte der Billighändler nun sein Filialnetz. In Deutschland zunächst geografisch eng begrenzt im Ruhrgebiet, um die Wege zum Zentrallager im nordholländischen Zwaagdijk kurz zu halten.
Die Niederländer setzten sich ambitionierte Ziele, suchten überall günstige Mietflächen, vorzugsweise Fachmarktzentren am Stadtrand mit großzügigen Parkflächen. Doch weil das Verwaltungsrecht in Deutschland besonders kompliziert und die Expansionsexpertise zu gering war, klafften der Anspruch des Finanzinvestors und die Wirklichkeit bei Action auseinander. „Ihre Expansionsziele waren zu ambitioniert, die Standortprüfungen zu oberflächlich“, erinnert sich Uwe Hillemeyer, der als Immobilienmakler die Expansion von Action begleitete und zahlreiche Flächen vermittelte. „In Deutschland kommt es vor, dass irgendwo ein Beamter sitzt, der nicht vermietet, weil Action sieben Quadratmeter Schreibwaren anbieten will, das aber nicht im Bebauungsplan vorgesehen ist.“ Doch später, so Hillemeyer, habe der Discounter seine Deutschland-Expansion professionalisiert – mit erfahrenen Leuten und klareren Prozessen. 2016 begann Action, bundesweit zu expandieren. 2017 erreichte die Expansion mit 80 neuen Filialen in einem Jahr ihren Höhepunkt. Die Umsätze in den Filialen wuchsen – und nun entstanden auch in deutschen Großstädten wie München, Berlin und Düsseldorf Filialen.
An der Spitze des Konzerns steht seit 2022 Hajir Hajji. Die 45-jährige Niederländerin hat mit 17 Jahren angefangen, bei Action Regale einzuräumen. Sie arbeitete sich Schritt für Schritt hoch, leitete den Filialbetrieb, danach den Handelsbereich. Hajji war für Einkauf, Werbung und Logistik zuständig. Sie kenne, so heißt es, Action wie niemand sonst. Insider sagen, ihr Führungsstil sei zentralistisch, was aber weniger mit Hajji als Person, sondern mehr mit der Strategie von Action zu tun habe, die seit jeher auf Effizienz, klaren Vorgaben und festen Kennziffern aufbaut. Die Filialen sind auf knapp 1000 Quadratmeter genormt, die Lieferung kommt kostengünstig (auch deshalb, weil nicht verderblich) in doppelstöckigen Lkws. Action bietet knapp 6000 Produkte an, 95 Prozent des Sortiments gleichen sich in jeder Filiale, in allen Ländern.
Ob überhaupt eine Filiale eröffnet wird, entscheidet in letzter Instanz nicht der Manager vor Ort in Polen, der Schweiz oder Deutschland, sondern die Zentrale in Zwaagdijk, berichten Insider dem Handelsblatt. Die Führungskräfte in den Ländern hätten sich für neue Filialen an strikten Zielvorgaben zu orientieren. Das Einzugsgebiet müsse mindestens 30.000 Einwohner haben, maximal fünf Prozent des erwarteten Umsatzes dürften für die Miete aufgewendet werden. Der Radius des Einzugsgebiets variiere, in großstädtischen Gebieten reichten auch mal ein paar hundert Meter um die Filiale, um auf die nötige Zahl zu kommen. Standorte, die diese Vorgaben nicht erfüllten, fielen, zumindest in der Anfangszeit von Action, von vornherein raus. Zwar sei man bei den Mieten mittlerweile flexibler: „Man hat verstanden, dass man keine Chance hat, in München eine Filiale zu finden, wenn man nur fünf Prozent der Kosten für die Miete veranschlagt“, sagt einer, der als Manager die Expansion von Action begleitet hat. Doch die Unternehmensleitung und 3i wachen strikt darüber, wie viel Profit jede Filiale abwirft. Das Motto: Rendite first. „Der Wert des Unternehmens ist umso höher, je besser die wirtschaftlichen Kennziffern sind.“
Action plant Insidern zufolge für Filialen im ländlichen Raum mit einem Umsatz von knapp viereinhalb Millionen Euro. In städtischen Spitzenlagen seien es bis zu acht Millionen. Auf Anfrage des Handelsblatts dementiert Action die Zahlen, man betrachte jede Filiale einzeln: „Wir haben Daten von mehr als 3000 Filialen und bestimmen basierend auf der Art des Standorts unsere Nettoumstazwartung“, sagt eine Sprecherin. Wie hoch die Ansprüche der Niederländer bei der Rendite sind, zeigt eine Gewinnkalkulation, die dem Handelsblatt vorliegt. Für einen Standort in Norddeutschland plante der Billighändler laut interner Kalkulation mit einem Deckungsbeitrag – nach Abzug von Personal-, Miet- und sonstigen Betriebskosten – von 15,5 Prozent. Die Umsätze sollten dem Dokument nach innerhalb von drei Jahren um knapp 20 Prozent steigen. „Das schafft im Handel fast keiner“, sagt Carsten Kortum, Handelsprofessor an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, der die Zahlen für das Handelsblatt ausgewertet hat. Action kommentiert die Zahlen nicht, betont aber, dass keine einzige Filiale Verluste schreibt.
Der Kern des Erfolgs, so Handelsprofessor Kortum, sei die hohe Flächenprofitabilität. „Action schafft es, auf der gleichen Fläche den vier- oder fünffachen Umsatz von Rivalen wie Tedi oder Kik zu erzielen“, sagt Kortum, der mehrere Jahre den Non-Food-Bereich bei Lidl geleitet hat. Das Geheimnis liege im Sortiment: Treiber dieser Profitmaschine seien die „Produkte des täglichen Bedarfs“ – Lebensmittel, Haushaltspflege, Tiernahrung und Körperpflegeartikel. Waren also, die die Kunden gut kennen, spontan kaufen und an den neuen Händler binden. Experten sprechen auch von „Fast Moving Consumer Goods“, weil sich die Artikel in großen Mengen und zu vergleichsweise niedrigen Preisen verkaufen lassen. „Das bringt einen enormen Rohumschlag“, sagt Kortum.
Als 3i bei Action einstieg, rechnete wohl niemand damit, dass daraus eine der erfolgreichsten Private-Equity-Transaktionen der Geschichte werden würde. „Man wusste nicht, dass man da auf eine Goldader stößt“, sagt ein Ex-Manager von 3i. Eigentlich sei das Bestreben der Briten gewesen, nach drei bis fünf Jahren wieder auszusteigen: ein für die Private-Equity-Welt typischer Zeitrahmen, um den Wert der Beteiligung zu steigern und sie gewinnträchtig wieder zu verkaufen. Einigen 3i-Managern hat die Beteiligung lebensverändernden Reichtum beschert. Denn wer in der Private-Equity-Branche arbeitet, partizipiert an der Rendite einer Beteiligung. Im Fall von 3i waren es 81 aktuelle und ehemalige Manager, die, Action sei Dank, über die Jahre immer wieder in Tranchen Teile ihrer Gewinnbeteiligung ausgezahlt bekamen. Den ersten Carry kaufte 3i seinen Mitarbeitern im Jahr 2020 ab. Ein ehemaliger 3i-Manager, der anonym bleiben möchte, macht es konkret: „3i hat damals knapp eine halbe Milliarde britische Pfund an seine Mitarbeiter verteilt.“ Über mehrere Etappen erhielten die Manager immer weitere Millionensummen. Im Geschäftsjahr 2025 kaufte 3i den 81 Managern die noch übrig gebliebenen Gewinnbeteiligungen ab. Wer die 3i-Geschäftsberichte von 2020 bis 2025 durchgeht, kommt auf eine Summe von rund anderthalb Milliarden Pfund.
Über die Jahre hat der britische Investor seinen Anteil immer wieder erhöht; inzwischen hält 3i knapp 57 Prozent an Action. Der Discounter steht für 76 Prozent des Wertes (Fair Value) des Private-Equity-Portfolios. Inzwischen fragt sich so mancher, ob der Erfolg von 3i nicht zu sehr vom Erfolg von Action abhängt. „Wer in 3i-Aktien investiert, kauft den Titel eines Einzelhändlers“, sagt ein Ex-Manager. „Die Investoren suchen Private-Equity-Exposure, also eine Streuung über verschiedene Beteiligungen hinweg.“ Andere glauben, die 21-Milliarden-Bewertung von Action sei übertrieben. Vergangene Woche brach die Aktie von 3i ein. Anleger fürchteten eine Neubewertung des Discounters, nachdem Action für das dritte Quartal ein geringeres Umsatzwachstum als geplant gemeldet hatte. Schon im September 2024 hatte Shadowfall – jener britische Hedgefonds, der einst Wirecard shortete – eine millionenschwere Position gegen 3i aufgebaut, weil er die Bewertung von Action für zu hoch hält.
Und Investoren, Management und Außenwelt stellen sich die Frage, wann für 3i der Zeitpunkt gekommen ist, die Beteiligung zu verkaufen: ob per Börsengang, Teilverkauf oder über den Einstieg eines neuen Investors. Damit sich für 3i und seine Mitinvestoren ein Exit möglichst lukrativ gestaltet, benötigt Action eine neue Wachstumsstory, die Investoren von einer noch rosigeren Zukunft träumen lässt. Eine Erzählung könnte eine Expansion in die USA sein. Und erste Indizien deuten darauf hin, dass Action diesen Schritt bald gehen könnte. Im Juli 2024 nahmen die Niederländer über den US-Markt eine Fremdfinanzierung in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar auf. „Das war für uns ein Riesenthema“, sagt ein Insider. Zwar sei der Kredit nicht für eine US-Expansion gedacht, doch den amerikanischen Kapitalmarkt für sich zu gewinnen, eröffne 3i und Action „riesige Chancen“. Gleichwohl sei eine US-Expansion weniger ein Selbstläufer als ein Test, sagt der Ex-Manager. Und er wisse aus eigener Erfahrung, dass man in einem wichtigen Test auch durchfallen kann.
17.11.2025 Vom Handel zum Training: Getränkemarkt wird Fitnessstudio in Lützen
Mit der Eröffnung eines fit+ Fitnessstudios in der Göteborger Straße 12 erhält Lützen ein modernes Trainingsangebot, das Bewegung, Gesundheit und Wohlbefinden in den Mittelpunkt stellt.
Der neue Standort markiert einen weiteren Schritt in der bundesweiten Expansion von fit+, einer der dynamischsten Fitnessketten Deutschlands. Mit der Ansiedlung in Lützen stärkt das Unternehmen gezielt die Präsenz in Sachsen-Anhalt und baut sein Netzwerk an modernen Studios weiter aus.
Auf rund 233 Quadratmetern entsteht eine neue Trainingsfläche mit hochwertiger Ausstattung, klarer Raumgestaltung und einem flexiblen Konzept, das Training rund um die Uhr – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr – ermöglicht. Die offene, einladende Atmosphäre und modernste Geräte schaffen ideale Bedingungen für Kraft-, Ausdauer- und Gesundheitstraining, ganz gleich, ob Einsteiger oder Fortgeschrittener.
Der Standort in Lützen überzeugt durch seine gute Erreichbarkeit zwischen Leipzig und Weißenfels. Dank der Nähe zu Wohngebieten und Gewerbeflächen bietet die Lage an der Göteborger Straße 12 optimale Voraussetzungen für ein wohnortnahes Fitnessangebot.
Die Immobilie wird im Zuge der Neuvermietung umfassend modernisiert und neu gestaltet. Mit der erfolgten Übergabe sind die Umbauarbeiten gestartet – die Eröffnung des Studios folgt am 31.01.2026. Mit der neuen Nutzung wird das Objekt dauerhaft belebt und erhält einen klaren Mehrwert für die Region.
Thomas Streile von der Hillemeyer Immobilien GmbH aus Lippstadt begleitete die Vermietung und koordinierte die Abstimmungen zwischen allen Beteiligten. Mit dem neuen fit+ Standort entsteht in Lützen ein Ort, der Menschen bewegt – im wahrsten Sinne des Wortes.
KLARE POLARISIERUNG BINNEN DREI BIS FÜNF JAHREN
Wie verändert sich aktuell die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen zwischen klassischen Highstreet-Lagen, Einkaufszentren und hybriden Mixed-Use-Konzepten – und welche Trends sehen Sie mittelfristig für die nächsten drei bis fünf Jahre?
Die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen verläuft derzeit sehr unterschiedlich. Klar auf der Gewinnerseite stehen die Prime-Highstreets, führende A-Center mit starkem Mietermix sowie Fachmarktzentren und Nahversorger. In den Toplagen sehen wir eine robuste Vermietungsdynamik mit Leerständen meist unter fünf Prozent, teils sogar wieder steigenden Neuvertragsmieten. Dagegen geraten schwächere B-Lagen und ältere Center zunehmend unter Druck, sofern kein klares Repositionierungskonzept vorliegt.
DARLING NAHVERSORGER
Retail Parks und Fachmärkte dominieren aktuell sowohl die Vermietung als auch die Transaktionen. Rund zwei Drittel des deutschen Retail-Transaktionsvolumens entfallen inzwischen auf dieses Segment. Besonders Nahversorgung, Discounter und Drogerien expandieren weiter stark, während Mixed-Use-Konzepte – etwa Umnutzungen ehemaliger Warenhäuser in Kombination aus Retail, Gastronomie und Wohnen – deutlich an Bedeutung gewinnen.
Für die nächsten drei bis fünf Jahre erwarten wir eine klare Polarisierung: Prime-Highstreets und dominante Fachmarktcenter bleiben stabil mit moderatem Mietwachstum, während sekundäre Lagen weiter unter Druck stehen. Fachmarktzentren und Nahversorger bilden den Kern des Marktes und bleiben auch mittelfristig die gefragtesten Anlageprodukte.
Welche Entwicklung beobachten Sie bei Spitzenrenditen für Handelsimmobilien in den A- und B-Städten, und inwiefern beeinflussen Zinsniveau und Konsumklima die Transaktionsbereitschaft institutioneller Investoren?
Erstens: Nach der Neupreisung der letzten Jahre sind die Spitzenrenditen im Retail stabilisiert. Prime-Highstreet liegt in A-Städten bei rund 3,2 bis 3,7 Prozent, Retail Parks und Fachmarktzentren bewegen sich um 4,7 bist 5,0 Prozent. In B-Städten sehen wir üblicherweise einen leichten Abschlag, der oft auf sehr unterschiedlichen Daten basiert und somit nicht valide zu beziffern ist.
MEHR PREISSICHERHEIT
Zweitens: Das gesunkene und stabile Zinsniveau sorgt für mehr Preissicherheit – Bid-Ask-Spreads schließen sich, Core-Produkte wie Prime-Highstreet oder lebensmittelgeankerte Retail Parks sind wieder gut finanzierbar.
Drittens: Das schwache Konsumklima bremst Non-Food-Expansionsgeschichten. Institutionelle Investoren reagieren konservativ, setzen auf Cash-Yield und bevorzugen Nahversorgung, Value-Formate und resiliente Top-Lagen.
Welche Rolle spielen ESG-Kriterien wie Energieeffizienz und CO²-Bilanz aktuell in der Vermarktung und Bewertung von Handelsimmobilien, und wie reagieren Nutzer und Investoren auf die gestiegenen Anforderungen durch EU-Taxonomie und nationale Gesetzgebung?
ESG-Kriterien sind inzwischen ein zentrales Thema in der Vermarktung und Bewertung von Handelsimmobilien. Energiekennwerte, CO²-Bilanz und Taxonomie-Fähigkeit gehören heute in jedes Exposé und jede Due Diligence. Green-Lease-Klauseln etwa zu Datenaustausch, Submetering oder PV-Nutzung – sind inzwischen Standard und werden von großen Handelsketten aktiv eingefordert. Für Nutzer steht die Betriebskostensicherheit im Vordergrund, weshalb sie messbare Effizienz- und Emissionsdaten verlangen und sich teils auch an CapEx-Maßnahmen beteiligen, wenn diese nachweislich die Opex senken.
KRITERIEN DER BEWERTUNG
In der Bewertung wirken ESG-Aspekte unmittelbar über Miete, CapEx und Risiko. Valuer müssen Obsoleszenz und Dekarbonisierungsinvestitionen explizit berücksichtigen.
Der Markt zeigt klar: Während zertifizierte und effiziente Gebäude Miet- und Wertprämien erzielen können, dominiert bei nicht- konformen Objekten der „Brown Discount“. Banken und Investoren fordern zunehmend harte ESG-Daten – Green-Finanzierungen sind ohne entsprechende Nachweise kaum möglich.
Investoren reagieren selektiv: Kapital fließt vor allem in lebensmittelgelenkte Fachmarktzentren, Prime-Highstreets und Mixed-Use-Konzepte, die ESG-konform betrieben werden können. Objekte mit schlechtem Energieprofil müssen dagegen mit Preisabschlägen und zusätzlichen Sanierungspfaden verkauft werden. Insgesamt gilt: ESG ist kein „Add-on“ mehr, sondern ein entscheidender Faktor für Vermietbarkeit, Finanzierung und Werthaltigkeit von Handelsimmobilien.
Depot-Nachfolger: Tedi eröffnet bald Filiale – Supermarkt bleibt „langfristig“
Für die ehemalige Depot-Filiale hat sich ein Nachmieter gefunden: Tedi schlägt in Bruchhausen-Vilsen seine Zelte auf. Und auch beim örtlichen Rewe-Markt gibt es Neuigkeiten.
Bruchhausen-Vilsen – In der Bruchhausen-Vilser Einzelhandels-Landschaft tut sich etwas: Der Nonfood-Discounter Tedi eröffnet Ende Oktober eine Filiale im Luftkurort. Das teilte eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage der Mediengruppe Kreiszeitung mit. Bei der Standortwahl des neuen Shops haben sich die Verantwortlichen für die Ladenzeile des Einkaufszentrums an der Straße Zur Kleinbahn 3 entschieden. Dort stehen die Räume der ehemaligen Depot-Filiale zur Verfügung. Zudem hat der Rewe-Supermarkt in direkter Nachbarschaft seinen längerfristigen Verbleib im Ort besiegelt.
Tedi kommt nach Bruchhausen-Vilsen: Gebäude-Übergabe ist bereits erfolgt
Von einem möglichen Nachmieter mit ernsthaftem Interesse an den einstigen Depot-Geschäftsräumen hatte Immobilienmakler Thomas Streile auf Nachfrage bereits Ende Juli berichtet. Damals war das Ganze allerdings noch nicht spruchreif, weshalb er nicht verriet, um wen es sich bei dem Interessenten handelte.
Jetzt herrscht Klarheit. Nach der Übergabe des Gebäudes an Tedi am Donnerstag, 2. Oktober, stehen Streile zufolge Um- und Rückbauarbeiten an. „Nichts Wildes“, so der Makler über das zu erwartende Ausmaß.
Allzu viel Zeit bleibt aber nicht. Bereits am Mittwoch, 29. Oktober, soll die erste Tedi-Filiale in der Samtgemeinde ihre Türen für die Kundschaft öffnen, heißt es von der Pressestelle des Unternehmens mit Sitz in Dortmund.
Rewe-Markt verlängert langfristig
Während es mit Tedi einen Neuling an die Straße Zur Kleinbahn zieht, bekräftigt dort ein alter Hase seinen Wunsch zu bleiben: Die Verantwortlichen des Rewe-Supermarkts haben ihren Mietvertrag für den Standort in Bruchhausen-Vilsen „langfristig verlängert“, so Streile. Den genauen Zeithorizont nannte er nicht.
Auch der Textildiscounter Kik bleibt nach Wissen des Immobilienmaklers im Luftkurort vertreten. Erst kürzlich berichteten Medien, dass das Unternehmen deutschlandweit womöglich bis zu 400 Filialen schließen könnte. Mit Blick auf das Geschäft im Luftkurort sagt Streile: „Bisher ist Kik nicht auf uns zugekommen. Ich gehe aktuell davon aus, dass sie bleiben. Das kann sich aber immer ändern.“
Der deutsche Einzelhandel ist tot, aber der Fachmarkt lebt weiter
Die Nachfrage von Fachmarktmietern richtet sich vorwiegend auf Bestandsgebäude – besonders gefragt sind Flächen zwischen 650 und 1.800 qm. Wenn das Einzugsgebiet passt, ist es laut Hillemeyer Immobilien für die meisten Unternehmen zweitrangig, in welchem Teil Deutschlands der Markt liegt.
Das Vermietungsgeschäft im Fachmarktbereich spielt sich vorwiegend in bestehenden Gebäuden ab. Der Handel sucht Flächen zwischen 700 qm und 3.200 qm, die Kernnachfrage richtet sich auf Verkaufsflächen in einer Bandbreite von 650 qm bis 1.800 qm. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der auf die Vermietung von Fachmarktimmobilien spezialisierten Firma Hillemeyer Immobilien, Lippstadt. Besonders aktiv zeigen sich dem Marktbericht zufolge die Branchen Tiernahrung, Bekleidung, Unterhaltungselektronik, Drogerie, Baumärkte, Multisortiment und Fitness. Hillemeyer wertete das Expansionsverhalten von 250 Handelsunternehmen aus.
Besonders beliebt seien leer stehende SB-Warenhäuser, ehemalige Supermärkte oder Möbelhäuser. Ausschlaggebend sei die Einwohnerzahl im direkten Marktgebiet. Am wohlsten fühlten sich Händler mit einem Einzugsgebiet von 25.000 Einwohnern, die Untergrenze liege bei 4.000 Einwohnern. Wenn das Einzugsgebiet passe, sei es für die meisten Unternehmen zweitrangig, in welchem Gebiet Deutschlands der Markt liege. „Trotz gesamtwirtschaftlich herausfordernder Rahmenbedingungen und anhaltender Verunsicherung auf den Märkten zeigt der stationäre Einzelhandel eine bemerkenswerte Expansionsbereitschaft“, sagt Firmeninhaber Uwe Hillemeyer.
„Wir brauchen Parkplätze in den Innenstädten“
Anders stelle sich die Lage in den Innenstädten dar. Viele Händler hätten ihren Expansionsschwerpunkt von den Innenstädten in die Fachmarktgebiete verschoben. „Der deutsche Einzelhandel ist tot, aber der Fachmarkt lebt weiter“, lautet die These Hillemeyers. Dies liege vor allem daran, dass in den Innenstädten Parkplätze fehlten. Hier müssten die Kommunen ansetzen, um ihre Zentren für den Handel wieder attraktiv zu machen. „Ich höre immer, wir brauchen Konzepte, Konzepte, Konzepte für unsere Innenstädte. Nix. Wir brauchen Parkplätze.“ Vor allem für mehrgeschossige Handelsgebäude in den Innenstädten fänden sich kaum noch Mieter. In diesem Segment fände eine „große Wertvernichtung“ statt. „Das hast du in Fachmarktlagen gar nicht.“ Um den stationären Einzelhandel in Deutschland zu stärken, sieht der Fachmarktspezialist zwei Möglichkeiten: „Wir brauchen mehr Fachmärkte in Deutschland oder mehr Parkplätze in Innenstädten.“
01.08.2025 Der Handel greift wieder an
In Lippstadt passiert nix? Der Einzelhandel zieht sich zurück, überall Leerstand, alles dümpelt so vor sich hin? Von wegen. Eine aktuelle Marktanalyse von Hillemeyer Immobilien aus Herringhausen sorgt jetzt für eine faustdicke Überraschung: Nicht Rückzug, sondern Expansion ist angesagt – und zwar richtig. Der Handel hat Bock. Und Bedarf an Bestandsfläche in Lippstadt.
Lippstadt. Über 250 stationäre Einzelhändler wurden befragt, und das Ergebnis hat es in sich: Rund die Hälfte sucht aktuell ganz konkret nach neuen Flächen – und die Nachfrage konzentriert sind auffällig stark auf Standorte wie Lippstadt und Soest. Ja, richtig gelesen. Lippstadt! Vor allem der Non-Food-Bereich – also alles außer Lebensmitteln – erlebe einen echten Nachfrage-Schub, wie Uwe Hillemeyer berichtet. Tierbedarf, Drogerie, Mode, Elektronik, Fitness, Baumärkte, Multisortiment-Anbieter: Viele wollen wachsen – und brauchen Fläche. Ganz aktuell suchen zum Beispiel die Filialisten Jawoll und Centershop Flächen in Lippstadt.
Das überraschende dabei: Gesucht werden nicht etwa Neubauten am Stadtrand, sondern vor allem Bestandsflächen zwischen 700 und 3200 Quadratmetern, die schnell bezugsfertig und gut erreichbar sind. Genau davon gibt es in und um Lippstadt noch einige. Was für viele wie Brache wirkt, ist für den Handel plötzlich ein Standort mit Potenzial. Da geht was, Lippstadt.
„Der Handel sucht nach skalierbaren, kurzfristig verfügbaren und wirtschaftlich effizient bespielbaren Flächen“, erklärt der Immobilien-Profi weiter. Besonders beliebt seien dabei kompakte Flächen mit 650 bis 1800 Quadratmetern Verkaufsfläche – Formate, die für viele aktuelle Einzelhandelskonzepte wie gemacht sind. Wichtig seien eine gewisse Grundfrequenz, Parkmöglichkeiten und ein stabiles Einzugsgebiet.
Ab 25 000 Einwohnern fühlen sich die meisten Händler wohl – ein Wert, den Lippstadt als größte Stadt im Kreis Soest mit seinen fast 70 000 Einwohnern mehr als locker erfüllt.
Trotz wirtschaftlich angespannter Gesamtlage zeigen sich viele Handelsketten also bemerkenswert offensiv. Während vielerorts über sinkende Laufkundschaft und schließende Filialen geklagt wird, zeigt die Branche, dass sie regional nach vorne denkt – besonders dort, wo schnelle Umsetzungen möglich sind. Und das geht mit Bestandsimmobilien eben deutlich einfacher als mit teuren und langwierigen Neubauprojekten. Hillemeyer sieht seine Firma angesichts ihres diversifizierten Flächenportfolios dafür gut aufgestellt und sucht aktuell weiter Bestandsflächen. Ziel sei es, Leerstände zu vermeiden und Standorte wie Lippstadt nachhaltig zu stärken.
29.07.2025 Nonfood-Händler suchen verstärkt Bestandsflächen
Laut einer Studie des Maklerunternehmens Hillemeyer hält aktuell jeder zweite stationäre Nonfood-Händler Ausschau nach neuen Flächen. Gefragt seien zunehmend Bestandsimmobilien in etablierten Lagen.
Die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen im Nonfood-Segment zieht laut einer Marktanalyse des Lippstädter Immobilienmaklers Hillemeyer deutlich an. Das auf Fachmarktimmobilien spezialisierte Unternehmen hat 250 stationäre Filialisten befragt. Das Fazit: Trotz gesamtwirtschaftlich herausfordernder Rahmenbedingungen zeige der stationäre Einzelhandel eine bemerkenswerte Expansionsbereitschaft. Jeder zweite Händler suche kurzfristig neue Flächen. Besonders aktiv seien Händler aus den Bereichen Tiernahrung, Bekleidung, Unterhaltungselektronik, Drogerie, Baumärkte und Multisortiment.
Dabei seien vor allem Bestandsflächen gefragt, da diese schneller verfügbar seien und insgesamt das Investitionsrisiko überschaubarer sei. Etwa 80 Prozent der Flächen lägen zwischen 650 und 1800 qm, da sich dieses Format besonders gut für viele Nonfood-Konzepte eigne. „Wir sehen ein sehr klares Marktverhalten: Der Handel sucht nach skalierbaren, kurzfristig verfügbaren und wirtschaftlich effizient bespielbaren Flächen. Bestandsimmobilien in etablierten Lagen rücken dadurch zunehmend in den Fokus vieler Expansionsstrategien“, so Geschäftsführer Uwe Hillemeyer.IMAGO / CHROMORANGE
Eine besonders hohe Nachfrage stellt der Immobilienmakler bei Flächen in Fachmarktlagen und in gut frequentierten Bestandsobjekten mit ausreichend Kundenfrequenz und Parkmöglichkeiten fest. Ebenfalls stark begehrt seien leerstehende SB-Warenhäuser, ehemalige Supermärkte und Möbelhäuser, jeweils mit entsprechend ausreichend großem Kundenpotenzial im Umfeld. Händler bevorzugten ein Einzugsgebiet von etwa 25.000 Einwohnern. Die Untergrenze läge bei etwa 4000 Einwohner – eine Obergrenze gebe es nicht. Die Region innerhalb Deutschlands spiele dagegen für die Entscheidung meist eine untergeordnete Rolle. (bd)
04.04.2025 Jawoll eröffnet in Eisenach auf über 6.000 m²
Der Non-Food-Discounter Jawoll hat am 31. März 2025 eine neue Filiale in Eisenach eröffnet. Das Unternehmen bezieht rund 5.600 m² innenliegende Verkaufsfläche sowie 520 m² Außenverkaufsfläche auf dem Gelände des ehemaligen B1-Baumarkts. Eigentümerin der Immobilie ist die FCR Immobilien AG, die durch die Hillemeyer Immobilien GmbH bei der Neuvermietung unterstützt wurde.
Die Liegenschaft liegt in stark frequentierter Lage direkt an der Bundesstraße B19, dem nördlichen Einfahrtsbereich nach Eisenach. Mit rund 43.000 Einwohnern ist Eisenach ein bedeutender Mittelzentrumstandort in Thüringen mit guter Anbindung an die Autobahn.
„Mit der Vermietung an Jawoll ist ein starker Frequenzbringer gewonnen worden, der den Standort nachhaltig belebt“, erklärt Titus De Matteis, Leasing Manager bei Hillemeyer Immobilien. „Das Sortiment passt hervorragend zur Lage – ein wichtiger Impuls für den Mietermix vor Ort und ein Baustein, der weiter Bewegung in die Revitalisierung des Standorts bringt.“
Die Ansiedlung von Jawoll ist Teil einer übergeordneten Strategie zur Standortaufwertung. Der Eigentümer FCR Immobilien AG investiert gezielt in die technische Modernisierung der Immobilie, um sie auf den heutigen Stand zu bringen – ein zukunftsfähiger Rahmen für weitere Entwicklungen. „Ich bedanke mich herzlich bei Sejdjan Kajtazaj und Ralf Kramer von Jawoll für die reibungslose und partnerschaftliche Zusammenarbeit im Rahmen dieser Vermittlung“, ergänzt Titus De Matteis.
Jawoll ist seit über 35 Jahren im deutschen Handel aktiv und betreibt bundesweit zahlreiche Filialen. Das Sortiment umfasst Markenware und Produkte des täglichen Bedarfs – darunter Lebensmittel, Hygieneartikel, Reinigungsprodukte, Tiernahrung, KFZ- und Fahrradzubehör sowie wechselnde Saisonartikel. Nachhaltigkeit und Qualität stehen laut Geschäftsführer Ralf Hartwich im Fokus:
„Wir legen großen Wert auf zertifizierte Rohstoffe, gezielte Auswahl und nachhaltige Verpackungen – und bieten gleichzeitig jede Woche neue Highlights zu attraktiven Preisen.“
Mit der Anmietung durch Jawoll ist ein weiterer Schritt zur Aufwertung des Standorts gelungen – weitere Schritte sind bereits in Vorbereitung.
24.02.2025 Woolworth mietet im Fachmarktzentrum in Erndtebrück
Der Non-Food und Textilwaren Discounter „Woolworth“ erschließt weiterhin neue Märkte und wächst so schnell wie keine andere Filialkette in Deutschland. Neben den bereits bestehenden Mietern im FMZ mietet nun auch WOOLWORTH mit ca. 650 qm Mietfläche im Fachmarktzentrum im Mühlenweg 16 in Erndtebrück an.
Der non- Food und Textilwaren Discounter wird auf ca. 550 m² reiner Verkaufsfläche sein Sortiment aus den Bereichen Haushalt, Deko, Heimtextilien, Schuhe, Bekleidung, Wäsche, Schreibwaren, Saisonware und vieles mehr attraktiv präsentieren.
Die Übergabe der Mietfläche ist am 03. Februar 2025 bereits erfolgt, sodass nach den umfänglichen Umbauarbeiten innerhalb der Mietfläche voraussichtlich noch im März 2025 eröffnet werden kann.
Damit ist ein nahezu nahtloser Übergang der Flächen zwischen dem vormaligen Nutzer dm Drogeriemarkt und Woolworth sichergestellt.
Der Fachmarktstandort am Mühlenweg ist für Erndtebrück und hier insbesondere für den stationären Einzelhandel von besonderem Interesse, da aufgrund der bereits vorhandenen Mieter wie z.B. Aldi, KiK und REWE nun durch die Anbindung von „Woolworth“ zusätzliche Frequenz geschaffen wird und sich perfekte Synergien zwischen den verschiedenen Einzelhändlern ergeben. Thomas Streile von der Hillemeyer Immobilien GmbH aus Lippstadt vermittelte den Mieter in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Lisa Janczik von Woolworth für einen regional ansässigen Vermieter.
🎉 Speyer, aufgepasst! Woolworth ist da! 🛍️
Endlich ist es soweit – am Altpörtel öffnet Woolworth seine Türen, und wir können es kaum erwarten, euch willkommen zu heißen! Von Schnäppchenjägern bis Shopping-Profis – hier gibt es für jeden etwas.
Ein riesiges Dankeschön an Uwe Hillemeyer und Thomas Streile für die wie immer äußerst professionelle Beratungs- und Vermittlungsarbeit sowie natürlich alle fleißigen Helfer, Planer und Unterstützer, die diese Eröffnung möglich gemacht haben – ihr seid die wahren Helden des Handels!
Kommt vorbei, stöbert durch unser Sortiment und feiert mit uns die Neueröffnung – wir freuen uns auf euch! 🎈🎊
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